Sonntag, 16. Dezember 2012

16. Türchen

"Keine Unterhaltung, ohne Haltung." Michael Ehnert

Michael Ehnert sah ich mal im Nienburger Eckhaus mit seinem ersten Soloprogramm „Mein Leben“. In weiser Voraussicht hatte ich gleich zwei Karten geordert. Ich war mir sicher, das will keiner verpassen. Mich plagte sogar das Gewissen, nicht gleich den gesamten Kartenbestand leer gekauft zu haben. Auf Pump. Da ich die Karten während der Zeit zwischen den Vorlesungen, große Pause klingt zu sehr nach Schulhof, in einem kleinen Bücherladen kaufte, fragte ich Fairerweise zuerst einen Kommilitonen, ob er dieser ereignisreichen Mischung aus Kabarett und Schauspiel beiwohnen wolle. Wollte er nicht. Auch weiteres Nachfragen quer durch meine Handykontakte provozierte nur Gegenfragen. Wer? Hä? Und anschließend Absagen. Niemand traute sich für 10 Euro das Risiko einzugehen. An mir kann es jawohl nicht gelegen haben. Auf dem Weg nach Nienburg fuhr ich bei meinem Cousin vorbei, der am wenigsten energisch abgesagt hatte. Er lag faul auf dem Sofa und schaute fern. Das war ihm im Moment lieber. Als Kompromiss schlug er mir vor Lars zu fragen, der stünde auf „so was“. Er gab mir das Haustelefon in die Hand, es tutete bereits, Lars nahm ab, erzählte irgendetwas von Kinderhüten und ich reichte das Telefon mit den Worten: „der Arsch, muss Kinderhüten, na klar“, zurück. Leider vergaß ich vorher aufzulegen. Natürlich bekam Lars meinen Kommentar mit. War aber nicht so schlimm, er nahm es mit Humor. Michael Ehnert wäre was für ihn gewesen, aber es muss ja auch jemand an die Kinder denken.
Mein Cousin kam dann mit, aus Mitleid. Ich denke nicht, dass er es bereut hat. Wer eine Stunde investieren möchte, sollte sich unbedingt Ehnerts Bewerbung auf das freie Zimmer in der WG von Götz Alsmann und Christine Westermann anschauen. Die Kinder können ruhig mitschauen.

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