Montag, 19. November 2012

Montag, den 29. Oktober 2012 - Julian

Es sind Ferien. Es ist 06.45 Uhr. Ich bin putzmunter und stehe auf - der Zeitumstellung sei Dank! Wenn sie schon nicht beim Stromsparen hilft, lässt sie zumindest mich glauben, dass ich ein echter Frühaufsteher bin. Ich habe mir allerdings tatsächlich angewöhnt, auch in den Ferien, ich meine natürlich unterrichtsfreie Zeit, möglichst früh aufzustehen. Beginne ich meinen Tag erst zur Mittagszeit, sagt mir mein innerer Schweinehund, dass es nun ja eh schon zu spät sei, um noch etwas Produktives zu starten.


Nach einem ordentlichen Batzen Haferflocken starte ich mit dem Krafttraining. Mein Fitnessstudio ist mein Keller. Eine Hantelbank, eine SZ-Stange, zwei Kurzhanteln und ein paar Gewichte. Mehr braucht es nicht. Was mich an diesem Sport besonders begeistert, ist die mentale Kraft, die man benötigt, um ihn über Jahre oder gar Jahrzehnte auszuüben. Ein Aspekt, der oft unterschätzt wird. Aus meinem Laptop, vom Schreibtisch zweckentfremdet, erklingen alte Tracks von Mobb Deep und Onyx. Ich habe mich schon oft gefragt, was die Nachbarn wohl denken, wenn sie an meiner Kellertür, einem dünnem Holzbrett, vorbeigehen und einen Rhythmus aus Rap und klirrendem Gusseisen hören. Wahrscheinlich nichts Gutes. Sei es drum. Falls jemand fragt, behaupte ich, dass ich ein Drogenlabor betreibe.

Gegen 10 Uhr komme ich an meiner Schule an. Ich will heute etwas für den Technikunterricht vorbereiten, wofür ich in den Maschinenraum muss. Im Lehrerzimmer angekommen, erinnert mich ein großer Zettel daran, dass die Schließanlage, abgesehen von der Eingangstür, im Laufe der Ferien erneuert wird. Vielleicht habe ich ja Glück und der Wechsel ist noch nicht erfolgt. Natürlich habe ich kein Glück. Der Maschinenraum rückt in weite Ferne. Ein Anruf beim Aushilfshausmeister, der Echte ist im Urlaub, bestätigt mir, dass die neuen Schlüssen erst am ersten Schultag nach den Ferien ausgehändigt werden. Pech gehabt!

Anschließend erledige ich einige Einkäufe – Supermarkt, Baumarkt, Fachgeschäft für Eisenwaren. Zuhause angekommen, mache ich mich an die Online-Recherche, um die Teile, die ich im Baumarkt bzw. Fachgeschäft für Eisenwaren nicht bekommen habe, zu finden. Ich soll für mein Technikseminar eine Biegevorrichtung für Kunststoffe bauen – es ist genauso spannend, wie es sich anhört.

Den restlichen Tag verbringe ich mit der Weiterarbeit an einem schriftlichen Unterrichtsentwurf. Nach dem Abendessen schmeiße ich die DVD in den Player, die vor einigen Tagen von amazon geliefert wurde. Eigentlich hatte ich gar nicht vor eine DVD zu kaufen, da mein eigentlicher Artikel aber 19,90 kostete, wurde der Film für vier Euro in den Einkaufswagen befördert, um die Versandkosten zu umgehen. Es war allerdings schwierig einen Film in der Preiskategorie zu finden, der auch auf meiner Liste der persönlichen Klassiker steht. Andere Filme finden den Weg in meine Sammlung nicht. Deshalb befindet sich nun neben GoodFellas, Die Verurteilten und Kaltes Land auch Braveheart in meinem Regal. Drei Stunden später komme ich zu dem Schluss, dass der Film noch immer Klasse ist. Mel Gibson sieht man mittlerweile allerdings mit anderen Augen …

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