Dienstag, 20. November 2012

Dienstag, den 30. Oktober 2012 - Rebecca

Der Dienstag ähnelt sehr dem Montag. Früh morgens quäle ich mich aus dem Bett, fahre zur Arbeit und beschäftige mich wieder mit dem Wirtschaftsmagazin. Wieder mache ich gegen 18 Uhr Feierabend und mich auf dem Heimweg. Bis hierhin passiert nichts Außergewöhnliches. Ich mache noch einen kurzen Abstecher zu einer Freundin, die bis vor kurzem noch im Krankenhaus lag. Dort habe ich sie oft besucht und den Geruch von Linoleumboden fast schon verinnerlicht. Ich finde, die Atmosphäre in Krankenhäusern ist immer eine ganz besondere. Eine Mischung aus Hoffnung, Freunde und Trauer. Einige laufen in Jogginganzügen über die Gänge, andere in weißen Kitteln. Geprägt von amerikanischen Serien, suche ich natürlich nach Mc Dreamy oder Mc Sexy, doch Fehlanzeige. Zutreffender wären in diesem Fall wohl eher Mc ZuwenigSchlaf oder Mc ÜberstundenohneEnde.

Zu Hause angekommen, telefoniere ich noch eine Weile mit einem alten Schulfreund, den ich vor einigen Wochen zufällig wieder getroffen habe. Nach mehr als sieben Jahren hat man sich viel zu erzählen.
Ach, bevor ich es vergesse: Laut Nachrichten hat der Wirbelsturm „Sandy“ Amerikas Ostküste ziemlich erwischt. Es soll mindestens 30 Tote geben und Hunderttausende seien ohne Heim und Strom. Die Medien stürzen sich auf die Katastrophe in den USA und lassen dabei völlig außer Acht, dass auch Haiti von diesem Sturm nicht verschont wurde. Einem Ort, an welchem sich viele Menschen nach dem Erdbeben 2010 nicht einmal eine vernünftige Unterkunft mehr leisten können - auch Menschen leiden und dies wahrscheinlich noch länger tun werden.

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