Donnerstag, 15. Dezember 2011

Adventskalender Tür #15

„I want to be your Chrismas Tree“ Mein erster, eigener Weihnachtsbaum. Der Mann, der mir den Baum verkaufte, sagte, ich dürfe nicht rum erzählen was ich dafür bezahlt habe. Nur 30€. Ich war der erste Kunde und seine Chefin noch nicht mit der Kasse Vorort. Ein absolutes Schnäppchen, wie mir garantiert wurde, was ich direkt nach dem Kauf für eine Verkaufstrategie hielt. Der Mann kam mir verdächtig vor. Anstatt souveräner rüber zu kommen, verdächtige ich die Leute lieber meine Naivität ausnutzen zu wollen. Man kann ja soviel falsch machen beim Bäumekauf. Andere denken jetzt - beim Sägekauf, aber die eigenständige Beschaffung ist in der Stadt sehr schwierig, es sei denn man spekuliert an der Glühweinbude auf einen unbeobachteten Moment, um mit der Dekoration in die S-Bahn zu fliehen.

Ich habe mich für eine Blautanne entschieden. Der Verkäufer meinte, da gehen die Haustiere und Kinder nicht so gerne ran. Heißt im Jargon, der Baum piekt und nadelt. Aber immer noch besser als Kinder im Baum. In die Wohnung getragen und aus dem Netz befreit, offenbarte sich tatsächlich ein kleiner Schönheitsfehler. Die Spitze des Baumes ist eigentlich ein hochgebundener Ast. Dadurch gewinnt der Baum 30 Zentimeter an Höhe und versetzt ihn im Profil in eine kleine Schräglage. Ein Orthopäde hätte ihn vermutlich zurückgegeben, aber da ich kein Orthopäde bin, ganz im Gegenteil, macht ihn der Schönheitsfehler für mich nur sympathischer. Ich bin es ja gewohnt, dass Alles einen Haken hat, außer der Weihnachtsbaumschmuck von Nanu Nana. Da kommt womöglich der Name des Trödelladens her. Spätestens auf dem zweiten Blick denkt man: „Nanu Nana, da fehlt ja was“ oder „Nanu Nana, kaputt“. Die erste und einzige zerschellte Kugel ging übrigens auf mich.

Nachdem ich mich zweimal im Kreis gedreht hatte, improvisierten wir eine Halterung für die Kugeln, die den Charakter des Baumes gerecht wurde. Das Wir komplettierte Tanja mit ihrer Hilfe und Inspiration, weil sie so gerne im Internet ihren Namen liest und ein Gespür für „Dinge“ hat, zu denen mir nicht einmal ein passender Begriff einfällt. Und nun nana: der Baum!


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