Dienstag, 28. Juni 2011

Die Küche, nachdem sechs Leute satt sind

"Dinner at eight was okay
Before the toast full of gleams
It was great until those old magazines
Got us started up again
Actually it was probably me again" Rufus Wainwright

Mein "Perfektes" Dinner. Es ist fast alles gut gegangen. Es gab: Bärlauchcremesuppe, aufgewertet durch Lachs und grünen Spargel, final abgesrundet mit Creme fraiche als Vorspeise. Die Hauptspeise bestand aus Schweinelende in Apfelsoße und sonstigen geschmackvollen Dingen, dazu Jasmin Thai Reis, ebenfalls angereichert mit geschmackvollen Dingen. Als Nachspeise, die mir nicht ganz gelungen ist... gab es Vanille Eis unter Pfirsich mit Himbeersoße und nachgereichten Schokoblättchen. Als Aperitif bot ich Aperol Spritz an. Alle haben das Essen drinnen behalten. Ein persönlicher Sieg und eine völlig neue Erfahrung. Ich bin zufrieden und freue mich auf die ordinären Gerichte nach Feierabend. Fernsehgerichte. Am 14.07. ist das Finale und dann bekomme ich auch meine Punktzahl mitgeteilt. Abwarten. Ein Video gibt es auch. Vielleicht zeige ich ein paar Szenen mit mir. Wahrscheinlich ist das aber nicht.







Montag, 27. Juni 2011

Investition ist Motivation

"Risin' up,back on the street
Did my time, took my chances
Went the distance, now I'm back on my feet
Just a man and his will to survive" Survivor

Nach knapp über einer Woche habe ich fast alles was ich mir vorgenommen, und demonstrativ in den Blog stellte, abhaken können. Es fehlen die Veröffentlichung dieses einen, dummen Textes, der schon mehr Aufmerksamkeit bekommen hat, als für einen Blogeintrag gut ist, und die Bestellung des Laufarmbandes für das iPhone. Die Bestellung ist an den völlig gegensätzlichen Resümees der Konsumenten gescheitert. Es scheint so, als ob die Hersteller sich gegenseitig negatives Feedback unter das Konkurrenzprodukt schreiben würden. Was die Erledigungen angeht, war insgesamt alles gut organisiert und hat wunderbar geklappt. Den Schwung nehme ich mit und mir was Neues vor.

Mein Plan sieht so aus: Ich kündige den Jahresvertrag mit dem Fitnessstudio. Dieser liefe dann offiziell Mitte Januar 2012 aus. Bis dahin trainiere und dusche ich dort weiter. Dabei konzentriere ich mich ausschließlich auf den Aufbau der stabilisierenden Muskelpartien. Das einstündige Warm up wird auf eine Viertelstunde reduziert. Es ist zeitraubend und besonders unangenehm in dieser Discounter Fitness Atmosphäre. Auch wenn man dabei lesen kann, konzentrieren oder gedanklich abschweifen funktioniert nicht unter den dort herrschenden, osmanischen Bedingungen. Lieber weihe ich die neuen Laufschuhe ein. Klein anfangen und langsam steigern, bis ich mir nicht mehr blöd dabei vorkomme. Wenn es soweit ist, sollten auch das neue iPhone und das dazu passende Laufarmband angekommen sein. Darüber hinaus werden die frischen Batterien für die Waage helfen den Fortschritt zu dokumentieren.
Das Datum des auslaufenden Vertrages nehme ich hierbei als herausforderne Deadline.

Vorgenommen habe ich mir erstmal weniger. Zehn Kilo weniger.
Das sollte zu schaffen sein. Einen Anfangswert kann ich leider aufgrund des mehrwöchigen Verzichtes auf eine Waage nicht benennen. Das hole ich eventuell nach, falls es nicht zu peinlich wird. Investitionen sind übrigens eine gute Motivation. Oder kürzer: Investition ist Motivation.

Passenderweise ist gerade die Fußballsaison, mit einem letzten, existenziellen Sieg, vorüber gegangen und schafft so Luft an den Wochenenden für meinen persönlichen Fitness Boom. Die Saisonvorbereitung werde ich nur sporadisch, ganz nach Befinden, also Lust und Laune, mitmachen. Irgendwo muss man ja anfangen sich aus der Verantwortung zurückzuziehen. Wo man überall wirken soll, es ist unglaublich.

Entscheidender Faktor wird sein, die Essgewohnheiten wieder herunterzufahren oder zumindest meinen Bedarf, den eines einzelnen Menschen anzupassen. Wie einst. Das wird auch gleichzeitig das Schwierigste am ganzen Unterfangen. Noch weiß ich nicht recht, wie ich mich für den Verzicht motivieren soll. Vielleicht halte ich jedem vor ein besserer Mensch zu sein, weil ich verzichten kann und es auch tue. Viele machen das so, warum sollte ausgerechnet mich das nicht anspornen? Möglicherweise wird man dann in Zukunft auch weniger in die Verantwortung genommen. „Den Thomas brauchste nicht zu fragen, der hält sich für was besseres.“ Könnte klappen. Erstrebenswerter wäre es natürlich ganz einfach weniger zu essen, ohne sich dabei was zu denken. Das kriegen andere ebenfalls bravourös hin.
  • 10 Kilo abnehmen

Donnerstag, 16. Juni 2011

Sieben Tage, sechs Nächte

"Es ist nicht wichtig was du tust, sondern dass du es tust" Ghandi

Meine Vorhaben für die nächsten sieben Tage in ungeregelter Reihenfolge:

Messer-Set kaufen

Das Messer-Set ist von Zwilling. Erstaunlich wie viel man sparen kann, wenn man eine auslaufende Kollektion kauft. Befremdlich war die mahnende Anmerkung der Verkäuferin, ich könne dann aber, falls ich etwas nachkaufen möchte, nicht dasselbe Design wählen. Nichts in meiner Wohnung bildet eine Einheit, höchstens mal angedeutet, letztendlich weichen Form und Farbtöne immer um ein paar wenige Nuancen voneinander ab. Den Messer-Block und den Schleifstein habe ich mir andrehen lassen. Ich denke, das braucht man schon. Der Schleifstab kostet das Dreifache zum Stein und ist in der Anwendung viel anspruchsvoller, zudem passt er in keinen Messerblock. Warum sollte man den bevorzugen?


Laufschuhe kaufen

Wie alles das ich kaufe: reduziert. Der Laufschuh ist auf mein Gewicht, also auf schwere Läufer abgestimmt. Das wurde mit einer unglaublich unspektakulären Videoaufnahme belegt. Sah gut aus, wie ich da so probelief, auf dem Laufband. Wie in einer Werbung für Leistungssteigernde Sportaccessoires. In schön und durchdesignt gibt es keine Laufschuhe. Abgesehen vom Nike Free 3.0, den würde ich jedoch unter meinem Gewicht zermalmen. Wenn man in Laufschuhen nicht läuft, sondern geht oder gar schlendert, halten alle einen entweder für einen Schlaffi oder für grenzdebil. Der Komfort ist aber wirklich klasse.

Der Schuh ist gekauft, nun muss ich ihn auch nutzen. Schön wenn man so debil simpel gestrickt ist.

 
Mich bekochen lassen

Sarah war mit ihrem perfekten Dinner dran. Ich sehe mich auf einem Level mit ihr. Bedeutet, die Wohnung ist semi-möbliert und die Küchenausstattung nicht auf Gäste ausgelegt. Was das Kochen angeht, kann ich überhaupt nicht einschätzen wie anderen Leuten meine Kreationen schmecken werden. Ich bin ja der Meinung Viel hilft viel. Gerade in der Küche. Zuwenig Brei verdirbt den Koch. Portionen est omen. Geschmack ist da zweitrangig. Das sollte sich mit dem Alter langsam mal ändern, am besten gleich am Donnerstag. Dann heißt es nämlich für mich: ein Gruß aus der Küche. Sarahs Essen war natürlich klasse. London Baby.
  • So eine iPhone Halterung für den Oberarm bestellen
Einladungen für die Strandparty versenden

Schriftlich, und damit meine ich das Web 2.0, dürfte ich fast allen gerecht geworden sein. Der Rest kriegt eine SMS, zusätzlich setze ich auf Mundpropaganda. Anmelden nicht vergessen. Nur dumm, dass an dem Tag der Feier in Drakenburg das Scheibenschießen stattfindet. Wer plant sowas? das Scheibenschießen, meine ich.

Der GEZ schreiben

Eine zugegeben etwas dreiste Mail verlies spät abends mein Postfach. Zahlen möchte ich ja gerne, nur nicht so unangemessen viel. Man darf keine Angst vor der Neu Stasi zeigen. Vom Standesamt bis zur Polizei kommen von den Staatsorganen ständig nur Drohungen. Hoffentlich haben wenigstens die GEZ Leute aus Stuttgart 21 gelernt. Mein Entgegenkommen kann doch mal als solches aufgefasst werden und damit sei die Sache abgehakt. Aus meiner Sicht ist sie das bereits. Ich habe halt keinen Fernseher und von wo aus meine Mail spät abends abgeschickt wurde, ist sicherlich nicht mein eigenes neuartiges Rundfunkgerät. Ein gutes Gefühl habe ich in der Angelegenheit dennoch nicht.
  • „Mehr Licht“ Text fertig stellen und veröffentlichen

Fußballtraining

Nächste Woche Freitag noch einmal mittrainieren und dann am 26.07. die Relegation spielen. Es ist nicht wichtig wer gewinnt, sondern dass man gewinnt.


Klassenerhalt sichern

Mit einem noch viel zu niedrigem 4:0 haben wir den Klassenerhalt aber sowas von gesichert. Persönlich habe ich ein Tor beisteuern können und einen imposanten 25 Meter Pfosten-Knaller, der bei etwas mehr Wucht zu einer Versicherungsangelegenheit hätte werden können. Kurz: es hat Spaß gemacht und nächstes Jahr wird wieder angegriffen.

CD erstellen

Ich mache die Musik über meinen Laut.fm Sender, wenn er denn endlich mal wieder laufen möchte. Mit anderen Worten, ihr könnt am Donnerstag ab 19 Uhr mithören was gerade so gespielt wird. Anspieltipp: Knorkator - Besondrer Mann

Zum Friseur gehen 

Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie eine richtige Frisur und als ich dem Vierzigjährigen, der vor mir an der Reihe war, zugesehen habe, wie er sich eine Dirk Benedict Frisur verpassen ließ, wusste ich auch wieder weshalb. Ich lasse die Haare struwweln und dann kommen sie eben wieder ab. 12 mm Vielduscherfrisur.

Wohnung putzen, putzen, putzen

Die Wohnung ist sauber. Nur ist nach dem Dinner die Küche völlig zerschellt. Es ist alles runtergefallen was beim runterfallen schön spritzt und rumsaut.

Altglas entsorgen

Der blöde Karton ist mir gerissen! Kurz bevor ich ihn in das Auto laden konnte.

Eine Einkaufsliste für das Perfekte Dinner (Hausintern) erstellen

Bruchrechnen vom feinsten. Ich habe die Rezepte auf sechs Personen hochgerechnet und eine ausführliche Einkaufsliste erstellt. In chronologischer Reihenfolge. Jetzt kann das Vorhaben Großeinkauf nur noch an meiner eigenen Handschrift scheitern.

Menu Karten erstellen

Sind erstellt. Man muss das Menu fantasievoll umschreiben, denn der Kopf isst mit.
Wenn du nichts im Laden hast, dann musste schon verdammt viel im Fenster haben!

Großeinkauf

Wie teuer es ist für sechs Personen zu kochen. Ich muss ständig an den Gag aus Simpsons denken:

How to Cook Humans
How to cook for Humans
How to cook forty Humans
How to cook for forty Humans

Mir fehlen noch die frischen Zutaten vom Markt, die ich morgen, also direkt vor der Zubereitung, kaufen werde. Allein die Vorbereitung ist ein Wahnsinnsakt und ich sage jetzt schon, das war mein letztes Mal. Wer in Zukunft zu Besuch kommt, soll gefälligst was zu essen mitbringen. Würde die Sendung und damit unser Abklatsch "Die Perfekte Vorbereitung, Dinner egal" heißen, wäre ich gut im Rennen.


Eine Liste mit den Zutaten an das nahegelegene Krankenhaus schicken

Rundmail an alle Dinner Gäste formuliert, mit der Bitte ihre Krankenkassen-Karten mitzubringen.

Einen 40 Punkte-Abend zelebrieren (LSD auftreiben!?!)

40 Punkte werden es nicht gewesen sein. Vielleicht ja aber 30! das wäre schon stark. Persönlich habe ich ein paar Dinge ausgelassen / vergessen, aber das hat hoffentlich niemand gemerkt. Zufrieden bin ich allemal.

Bei 6 Stunden Schlaf pro Nacht und einer Arbeitszeit von 44 Stunden in der Woche (mit Weg) bleiben mir: 7 x 24 – (6 x 6 + 44) = 88 Stunden Zeit die Liste da oben abzuhaken.

Meinen Fortschritt könnt ihr hier nachvollziehen. Hoffentlich. Unkommentiert lasse ich die Erledigung der einzelnen Punkte sicherlich nicht, also messt mich an meinen Taten.